In Erinnerung an Soara!

In Gedenken und Erinnerung an all die namenlosen Seelen, denen so viel Leid angetan wird.

Januar 2021 – Vor einigen Wochen erhielten wir einen Anruf, ob wir kurzfristig eine kranke Hündin bei uns im Tierheim aufnehmen könnten. Dazu schickte man uns ein einziges Foto des Tieres.
Sie lebte, nein vegetierte, in einem vermüllten Verschlag in der Nähe von Sighisoara, Rumänien, ca. 1500km von uns entfernt. Dort, wo viele Hunde nichts wert sind. Dort wo es keine weichen Decken oder warme Plätze für die Tiere gibt. Dort, wo man Hunde noch immer viel zu oft an der Kette hält, sie nichts als kalten Beton und Feuchtigkeit unter sich spüren.

Liebe – dieses Wort werden diese Hunde nie in ihrem Leben hören oder fühlen.

Die kleine, verängstigte, namenlose Hündin befand sich nicht nur im Hinterland, in diesem Verschlag. Die Hündin mit dem trüben Blick war auf beiden Augen an einem fortgeschrittenen Glaukom (Grüner Star) erkrankt. Dabei kommt es zu einer schmerzhaften Erhöhung des Augen-Innendrucks, welcher innerhalb kurzer Zeit zur Erblindung führen kann.
Diese arme Seele, dieses fühlende Wesen, war zu diesem Zeitpunkt bereits so gut wie erblindet und litt seit Wochen unter starken Schmerzen. Niemand nahm ihr Leid wahr.
Wir mussten nicht überlegen, um unsere Zusage zu geben, der Hündin zu helfen.

Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandeln.

Mahadma Gandhi

Ein Platz in unserem Tierheim wurde sofort reserviert. Mit dem Tierarzt wurde die notwendige Behandlung abgesprochen, ein Terminplan erstellt.
Mit der Tierheimleiterin des Tierheimes in Sighisoara, die sich mit dem Hilferuf für diese Hündin an uns wandte, wurde die weitere Vorgehensweise abgesprochen. Der Transport nach Deutschland wurde geplant und war für Anfang Januar 2021 vorgesehen. Die Hündin sollte nun für die Einreise nach Deutschland vorbereitet werden, dazu gehören unter anderem verschiedene Impfungen.
Von uns erhielt die Hündin inzwischen einen Namen. Besonders sollte dieser sein und Hoffnung in sich tragen. So nannten wir sie Soara, was aus dem rumänischen stammt und so viel wie Licht und Sonne bedeutet.
Dann war es soweit, Tierfreunde machten sich auf den Weg ins Hinterland, um Soara aus ihrem furchtbaren Gefängnis zu befreien und vorübergehend im Tierheim in Sigisoara in Sicherheit zu bringen.

Doch vor Ort bat sich den Tierfreunden ein furchtbares Bild.
Soara war tot. Soara wurde grausam erschlagen. Die kleine, dreijährige Hündin lebte nicht mehr. Man hatte ihr die Chance auf ein glückliches, schmerzfreies Leben genommen. Man hatte Soara zu Tode geprügelt, den Kopf zertrümmert. Sie war nichts wert. Sie war krank. Sie hat um sich gebissen…, vor Schmerzen und Angst.

Uns erreichte diese schreckliche Nachricht kurze Zeit später. Wir fanden keine Worte. Wir konnten nicht darüber nachdenken. Die Gedanken kreisten im Kopf. Uns schnürte es die Kehlen zu. Uns zerriss es das Herz. Wir hätten schreien wollen, wir konnten nur noch weinen.

Wer hatte das Recht, Soara das anzutun? Wer hat überhaupt das Recht, einem Tier, einem fühlenden Wesen, so etwas zuzufügen???

Stellvertretend und in Erinnerung für all diese armen Geschöpfe, wie diese Hündin in Sighisoara, die namenlos, geschunden und geschlagen, irgendwo in einem kalten Verschlag ihr Leben verbringen müssen, haben wir Soaras Geschichte aufgeschrieben.
Wir wollen aufrütteln, nicht wegzusehen. Tierschutz geht alle an!!!
Wir wollen aufrütteln, auch Auslandstierschutz zuzulassen und zu unterstützen.
Wir wollen mit Soaras Geschichte dazu beitragen, dass all die erschlagenen, erhängten, ertränkten, verhungerten, an Kälte oder Krankheit gestorbenen Seelen niemals vergessen werden.
Ihr alle seid für immer in unseren Herzen und wir werden nicht nachlassen, für euch zu kämpfen.
Wir werden erst Ruhe geben, wenn auch das letzte Tier, von seinen Peinigern befreit ist und in Ruhe und Frieden leben darf.

Es wird die Zeit kommen, da das Verbrechen am Tier genauso geahndet wird, wie das Verbrechen am Menschen.

Leonardo da Vinci