Ralf – Unser treuer Freund ist über die Regenbogenbrücke gegangen

Meine lieben Menschen,


nun bin ich hinter der Regenbogenbrücke angekommen.

Hier ist es hell und warm. Mein Körper fühlt sich leicht an, ich kann rennen und springen, habe keine Schmerzen. Aber euch, euch vermisse ich schon jetzt sehr.
Denn ihr wart meine Familie.


Vor ein paar Monaten erst, habt ihr mich aufgenommen.

Mein Herz war damals krank und ich sollte ein Leben lang Tabletten nehmen. Mein damaliges Herrchen wollte diese Kosten für mich, seinen treuen Freund, nicht übernehmen. So bin ich nicht nur mit krankem Herzen, sondern auch noch mit gebrochenem Herzen zu euch gekommen.


Ich weiß es noch genau, mit hängendem Kopf und zotteligem Fell stieg ich aus dem Auto. Der große Garten im Kandelhof gefiel mir gleich ganz gut. Mein Hundezimmer war bereits für mich vorbereitet, eine weiche Unterlage, warme Decken und gutes Futter standen bereit. Ich wäre so gerne glücklich darüber gewesen, aber ich vermisste mein Herrchen so sehr.


Jeder bemühte sich um mich. Vor Traurigkeit konnte ich oft nichts essen. Dann seid ihr in eure Küche gegangen und habt nur für mich Spezialitäten gekocht, in der Hoffnung, mir damit eine Freude zu machen.

Es gab Tage, da konnte ich nicht aufstehen. Ich wollte einfach nur liegen bleiben. Aber mit vielen guten Worten und kleinen Leckerli-Häppchen, bin ich wenigstens nach draußen, um mein Geschäft zu verrichten.

Intensiv aber viel zu kurz war der Weg, den wir gemeinsam gehen durften.

Unbekannt

Irgendwann ging es mir besser. Ich hatte einen echten Freund gewonnen, Jens. Wann immer es ging, kümmerte sich Jens um mich. Er fütterte mich per Hand, was ich inzwischen ziemlich cool fand. Ich sortierte manchmal sogar meine Herztablette heraus , aber Jens schaute genau hin und ich musste das Ding vor seinen Augen schlucken. Sobald Jens rief „Ralfi, gehen wir spazieren?“, sprang ich auf wie ein junges Reh und rannte nach draußen. Wenn wir vom Spaziergang zurückkamen, setzten wir uns noch eine Weile nebeneinander. Jens streichelte mein zotteliges Fell und erzählte mit mir.


Ganz toll fand ich, dass extra für mich ein Video gedreht wurde, um für mich noch einmal ein richtiges Zuhause zu finden. Von der besten Seite hab‘ ich mich präsentiert, wollte allen gefallen. Heimlich hörte ich euch reden, für den Ralfi haben nette Menschen angerufen. Sie wollen ihm ein Zuhause schenken ……
Schade, dass ich das nun nicht mehr erleben darf. Vielleicht ist mein Herz vor Aufregung gestolpert??

Ganz friedlich bin ich am 01.Februar 2021eingeschlafen.

Ich glaube ich habe gerade geträumt.

Von euch, meine lieben Kandelhofer, von dir, mein bester Freund Jens.

Und von dir, meinem Herrchen. Ich habe dich mehr geliebt, als alles andere auf dieser Welt. Warum nur, bist du nicht bis zum Schluss mit mir gegangen?

In Liebe, euer großer, zotteliger Ralfi.